Michael Hatzelmann, Geschäftsführer von Seccua GmbH / Mann+Hummel mit Geschäftsführer Jürgen Stilgenbauer von Liqwotec Systems GmbH vor der Seccua Phoenix 4 Ultrafiltration.

Starke Partnerschaft mit LIQWOTEC Systems GmbH: Mobile Containerlösung mit Seccua Phoenix für die öffentliche Trinkwasseraufbereitung

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Die Trinkwasserversorgung speist sich in Deutschland zu drei Vierteln aus dem Grundwasser. Doch nach mehreren heißen und regenarmen Jahren seit 2018 ist Deutschland in manchen Regionen trocken und wird in Zukunft vermutlich noch trockener, man spricht regional sogar von „Grundwasserdürre“. Ein Forschungsprojekt der NASA und des DLR hat ergeben, dass Deutschland in den vergangenen 20 Jahren etwa 2,5 Milliarden Kubikmeter Wasser pro Jahr aus Böden, Gewässern und Grundwasser verloren hat – das entspricht insgesamt etwa der Wassermenge des Bodensees.

Weiter sinkende Grundwasserspiegel können schlimmstenfalls dazu führen, dass Trinkwasserquellen und -brunnen nicht mehr regelmäßig Wasser liefern oder sogar komplett außer Betrieb genommen werden müssen.  Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung sind dann wertlos und müssen ggf. an anderer Stelle neu errichtet werden. Aus diesem Grund hat der Trinkwasserversorger der Gemeinde Langgöns/Hessen nach einer mobilen Trinkwasseraufbereitung gesucht, die im Falle des Versiegens seines Trinkwasserbrunnens zeitnah an einen anderen Einsatzort gebracht werden kann.

Das Wormser Unternehmen Liqwotec Systems GmbH, das innovative Lösungen für die Wasser- und Energiewirtschaft anbietet, entwickelte eine mobile Komplettlösung in gängigen 20-und 40 Fuß-Containern, in denen sämtliche technischen Verfahrensschritte zur Trinkwasseraufbereitung bereits vorkonfektioniert sind. Neben den leistungsfähigen Ultrafiltrationsmodulen der Seccua Phönix 4 von MANN+HUMMEL sind auch eine zentrale vollautomatisierte Steuerungseinheit sowie ein Fernwartungsmodul verbaut. Die mobilen Anlagen entsprechen dem aktuellen Stand der Technik und den Vorschriften der Trinkwasserverordnung.

Die High-Tech-Membran der Seccua Phoenix Ultrafiltrationsanlage stellt nicht nur die signifikante Reduzierung sämtlicher Partikel wie Mikroplastik, Rost und Trübungen sicher, sondern bildet auch eine zuverlässige Barriere gegen Krankheitserreger, Parasiten und andere Mikroorganismen. 99,99999% aller Bakterien, Parasiten und bis zu 99,99% aller Viren werden entfernt. Die mobilen High Tech- Systeme messen laufend den aktuellen Verschmutzungsgrad der Filter sowie die Wassergüte und können so vollautomatisch auf Schwankungen der Wasserqualität reagieren. Ein integrierter Membrantest der MANN+HUMMEL Module erkennt zusätzlich kleinste Beschädigungen der Filtermembran, schaltet ggf. die Anlagentechnik ab und alarmiert den Versorger. So ist die Versorgungssicherheit der Gemeinde Langöns mit hygienisch einwandfreiem Trinkwasser jederzeit sichergestellt.

Die Containerlösung lässt sich innerhalb von 24 Stunden abbauen, an einen anderen Ort respektive eine neue Wasserquelle transportieren und ist innerhalb kürzester Zeit wieder betriebsbereit. Die spezifischen Anlagen für den Kunden laufen mit einer Mittellast von knapp 4 Kubikmetern pro Stunde und sind bis zu max. 7 Kubikmeter pro Stunde ausgelegt. Sollten die Gemeindewerke Langgöns die Fördermenge in Zukunft erhöhen wollen, ist das von der Liqwotec Systems GmbH entwickelte System sowie die Seccua Phoenix Module problemlos entsprechend skalierbar.

„Durch Folgen des Klimawandels oder andere Ereignisse können Trinkwassergewinnungsanlagen heute in kürzester Zeit ausfallen. Um auf dieses Szenario reagieren zu können, haben wir frühzeitig über ein „neues Model“ des mobilen Anlagenbaus nachgedacht, das die hohen Anforderungen der Trinkwasserhygiene in einer geeigneten Gebäudehülle vereint und mobil an jedem gewählten Standort eingesetzt werden kann“, erklärt Mike Schmidt, Leiter der Gemeindewerke Langgöns. „Diese Vorgaben erfüllt und vereinigt die Firma Liqwotec Systems GmbH mit den mobilen Containereinheiten. Ich bin heute noch dankbar, diesen Weg gegangen zu sein.“

Die mobilen Einheiten sind flexibel nach Kundenwunsch plan- und umsetzbar. Größere Projekte mit bis zu 30 Kubikmeter pro Stunde sind bereits in Planung. Auch über Mietmodelle für Versorger wird nachgedacht.

Enge Zusammenarbeit der beiden Unternehmen

Nach diesen ersten Pilotprojekten wollen die beiden Unternehmen ihre erfolgreiche Zusammenarbeit ab dem Jahr 2024 mit Projekten in ganz Europa, aber auch auf dem afrikanischen Kontinent und im Nahen Osten erweitern. 

„MANN+HUMMEL ist im Bereich Filtration weltweit führend und verkörpert in vielen Bereichen unsere Philosophie“, begründet Jürgen Stilgenbauer, Geschäftsführer bei Liqwotec Systems GmbH, die Entscheidung zur Kooperation. „Innovation, Flexibilität, die Risikobereitschaft, Investitionen in Technologien zu tätigen und die alles überlagernde Mission, die Ressource Wasser zu schützen, zeichnen uns und das global agierende Familienunternehmen aus. Auch im industriellen Sektor sind die Produkte von MANN+HUMMEL erste Wahl für uns, die ersten Projekte führen wir im Jahr 2024 aus.“

Stilgenbauer ergänzt: „Die Ressource Wasser zu schützen, und wieder in den Kreislauf zurückzuführen, wird unsere Zivilisation noch vor erhebliche Aufgaben stellen. Schon in den letzten Jahren, die mit geopolitischen, pandemischen und immer mehr klimatischen Herausforderungen gespickt waren – und das auch auf unabsehbare Zeit noch sein werden – hat Liqwotec Systems sich gut entwickelt und resilient gezeigt. Wir sind gesund gewachsen und haben unsere Qualität und unsere Marke erfolgreich etabliert. Das möchten wir jetzt gemeinsam mit MANN+HUMMEL weiterführen und weiter in Technologien und ein gesundes Wachstum investieren. Man schätzt unseren technologischen Ansatz und unsere Akribie, Dinge in Ruhe zu bearbeiten. Und wir genießen das offene und ehrliche Miteinander und die uns gegeben Möglichkeiten, sich in diesem Umfeld zu beweisen.“

„Liqwotec Systems GmbH ist für MANN+HUMMEL der ideale Channelpartner, denn das Unternehmen verfügt nicht nur über hohe Wasser-Kompetenz, gerade hinsichtlich der Wasserchemie und vorgelagerten Medien – Filtrationsstufen, sondern bietet auch individuelle Beratung zum Thema Verfahrenstechnik, Fluiddynamik, Automatisierung und Service für die Kunden“, erklärt Michael Hatzelmann, Managing Director der MANN+HUMMEL-Tochter SECCUA GmbH. „Individuelle Containerlösungen sind ein wichtiger Wachstumsmarkt in der Trinkwasseraufbereitung, den wir gerne miteinander erschließen wollen.“

Strong partnership with Liqwotec Systems GmbH: Mobile container solution with Seccua Phoenix for public drinking water treatment

In Germany, three quarters of the drinking water supply is fed by groundwater. But after several hot and low-rainfall years since 2018, Germany is dry in some regions and is likely to become even drier in the future; there is even talk of „groundwater drought“ in some regions. A research project by NASA and DLR has shown that Germany has lost about 2.5 billion cubic meters of water per year from soils, water bodies and groundwater over the past 20 years – in total, this is roughly equivalent to the amount of water in Lake Constance.

In the worst case, further declines in groundwater levels can mean that drinking water sources and wells no longer supply water regularly or even have to be shut down completely.  Drinking water treatment plants are then worthless and may have to be rebuilt elsewhere. For this reason, a municipal drinking water supplier was looking for a mobile drinking water treatment system that could be moved promptly to another location if its drinking water well ran dry.

The Worms-based company Liqwotec Systems GmbH, which offers innovative solutions for the water and energy industry, developed a mobile complete solution in common 20- and 40-foot containers in which all technical process steps for drinking water treatment are already preassembled. In addition to the high-performance ultrafiltration modules of the Seccua Phönix 4 from MANN+HUMMEL, a central fully automated control unit and a remote maintenance module are also installed. The mobile plant complies with the current state of the art and the regulations of the Drinking Water Ordinance. (TrinkwV).

The high-tech membrane of the Seccua Phoenix ultrafiltration system not only ensures the significant reduction of all particles such as microplastics, rust and turbidity, but also forms a reliable barrier against pathogens, parasites and other microorganisms. 99.99999% of all bacteria, parasites and up to 99.99% of all viruses are removed. The mobile high-tech systems continuously measure the current degree of contamination of the filters as well as the water quality and can thus react fully automatically to fluctuations in water quality. In addition, an integrated membrane test of the MANN+HUMMEL modules detects the slightest damage of the filter membrane, switches off the system technology if necessary and alerts the supplier. This ensures that the customer’s supply of hygienically perfect well or spring water is guaranteed at all times.

The container solution can be dismantled within 24 hours, transported to another location or a new water source and is ready for operation again within a very short time. The specific equipment for the customer runs at a medium load of just under 4 cubic meters per hour and is designed for up to a maximum of 7 cubic meters per hour. Should the utility want to increase the flow rate in the future, the system developed by Liqwotec Systems GmbH as well as the Seccua Phoenix modules can easily be scaled accordingly.

„Due to consequences of climate change or other events, drinking water production plants today can fail in a very short time. In order to be able to react to this scenario, we thought at an early stage about a „new model“ of mobile plant construction, which combines the high requirements of drinking water hygiene in a suitable building shell and can be used in a mobile way at any chosen location,“ explains Mike Schmidt, head of Gemeindewerke Langgöns. „These requirements are met and unified by the company Liqwotec Systems GmbH with the mobile container units. I am still grateful today to have chosen this way.“

The mobile units can be flexibly planned and implemented according to customer requirements. Larger projects with up to 30 cubic meters per hour are already being planned. Rental models for utilities are also being considered.

Close cooperation between the two companies

Following this initial pilot project, the two companies intend to expand their successful cooperation from 2024 with projects throughout Europe, as well as on the African continent and in the Middle East.

„MANN+HUMMEL is a global leader in filtration and embodies our philosophy in many areas,“ said Jürgen Stilgenbauer, managing director of application technology at Liqwotec Systems GmbH, explaining the decision to cooperate. „Innovation, flexibility, the willingness to take risks and invest in technologies, and the overarching mission to protect water as a resource characterize this globally active family-owned company. MANN+HUMMEL products are also our first choice in the industrial sector, and we will carry out the first projects in 2024.”

Stilgenbauer adds: „Protecting the resource water and returning it to the cycle will still present our civilization with considerable tasks. Already in recent years, which have been fraught with geopolitical, pandemic and increasingly climatic challenges – and will continue to be so for the foreseeable future – Liqwotec Systems has shown itself to be well developed and resilient. We have grown healthily and have successfully established our quality and our brand. We now wish to continue this together with MANN+HUMMEL and invest further in technologies and healthy growth. People appreciate our technological approach and our meticulousness in working things out calmly. And we enjoy the open and honest interaction and the opportunities given to us to prove ourselves in this environment.“

„Liqwotec Systems GmbH is the ideal channel partner for MANN+HUMMEL because the company not only has a high level of water expertise, particularly with regard to water chemistry and upstream filtration stages such as flocculation, but also offers individual advice and service for customers,“ explains Michael Hatzelmann, Managing Director of MANN+HUMMEL subsidiary SECCUA GmbH. „Individual container solutions are an important growth market in drinking water treatment, which we would like to develop together.“