Mikroplastik findet sich auch im Trinkwasser
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Mikroplastik ist eine Sammelbezeichnung für Partikel aus unterschiedlichen Kunststoffmaterialien, die kleiner als 5 mm sind. Es entsteht durch Abrieb und Zersetzungsvorgänge von Plastik, wird aber auch Körperpflege- und Reinigungsprodukten zugesetzt. Mikroplastik ist inzwischen überall und gelangt auf unterschiedlichsten Wegen in die Umwelt und natürlich auch in den Wasserkreislauf. Nach einer Studie des WWF von 2019 nehmen wir pro Woche etwa 5 Gramm Mikroplastik auf – das Gewicht einer Kreditkarte. Weil Mikroplastik überall ist, ist es unmöglich, kein Mikroplastik aufzunehmen. Den Großteil atmen wir ein. Zudem nehmen wir die kleinen Plastikpartikel über die Nahrung und auch das Trinkwasser auf.
Forscher haben Mikroplastik inzwischen weltweit im Wasser nachgewiesen: in Seen, Flüssen, Meeren, in Flaschenwasser ebenso wie im Leitungswasser. Eine großangelegte Studie der NGO „Orb Media“ in Kooperation mit der University of Minnesota in den USA zu Mikroplastik[1] in Leitungswasserproben aus aller Welt hat schon 2017 ergeben, dass über 80 Prozent der damals analysierten Wasserproben Mikroplastik enthielten, auch in den deutschen Proben – wenn auch nur in sehr geringen Mengen. Da Trinkwasser in Deutschland zu etwa einem Drittel aus Oberflächenwasser (1,7 Mrd. Kubikmeter) gewonnen wird, ist es nicht weiter verwunderlich, dass Trinkwasser auch Mikroplastik enthalten kann. Höher war der Anteil übrigens in Flaschenwasser (Plastik und Glas), was mit der Verpackung sowie dem Verschluss zusammenhängen dürfte.
Ist Mikroplastik im Trinkwasser gesundheitsschädlich?
Laut WHO soll Mikroplastik – nach derzeitigem Stand – nicht der Gesundheit schaden[2]. Das ist jedoch nur schwer vorstellbar. Es gibt derzeit noch viel zu wenig Studien zum Thema Mikroplastik im Trinkwasser und dessen Auswirkungen.
Experten gehen zwar davon aus, dass Teilchen, die größer als 150 Mikrometer sind, vom Körper wieder ausgeschieden werden. Doch ob das auch für viel kleinere Mikroplastik-Partikel gilt, ist noch gar nicht ausreichend erforscht. Unklar ist auch, welche gesundheitlichen Folgen Anreicherungen von Mikroplastik im Körper haben. Die WHO-Studie sieht drei Gefahrenquellen für den Menschen durch Mikroplastik im Wasser:
- – Zum einen die Plastikteilchen an sich, wenn sie sich im Körper ansammeln und durch Adsorption vom Körper aufgenommen werden
- – Zum zweiten die chemischen Stoffe (z.B. Additive wie BPA), die von den Teilchen an den Körper abgegeben werden oder die sie absorbieren
- – die Biofilme, die sich auf den Teilchen ansiedeln und auf denen sich Giftstoffe anreichern können
Die Aufnahme von Mikroplastik in den menschlichen Körper kann durch die Absorption von kleineren Partikeln über den Darm erfolgen. Mikroplastik wurde bereits im menschlichen Blut und der Lunge von Patienten nachgewiesen. Bisher weiß die Forschung auf die Frage nach den genauen Auswirkungen von Mikroplastik auf den menschlichen Organismus noch keine exakte Antwort. Dramatisch sind jedoch die bisherigen Erkenntnisse aus dem Bereich der Meeres- und Umweltforschung. Fische und andere Meeresbewohner nehmen das Mikroplastik sowohl über die Nahrung als auch durch Filtration des Meereswassers auf. Sie werden vom Plastik und den daran anhaftenden Stoffen geschädigt oder zumindest geschwächt. Die Folgen sind neben physiologischen Störungen unter anderem vermehrte Tumorbildung sowie eine deutlich erhöhte Sterberate bei Meerestieren.
Wissenschaftler der Uni Marburg haben 2021 durch Experimente an Zellkulturen und Mäusen untersucht, wie sich Mikroplastik auf Immunzellen und Blutgefäße auswirkt. Die Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Mikroplastik Entzündungsreaktionen in Gewebe verursachen kann. Die Ergebnisse der Studie deuten zudem darauf hin, dass Mikroplastik womöglich auch zu den Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gezählt werden muss[3].
Auch wenn wissenschaftlich noch nicht abschließend erforscht ist, wie sich Mikroplastik genau auf die menschliche Gesundheit auswirkt, möchte man solche Fremdstoffe nicht im eigenen Körper haben. Deshalb sollte Mikroplastik grundsätzlich als Risikofaktor in die Bewertung der Wasserqualität aufgenommen werden.
Zumindest bei Trinkwasser hilft ein entsprechender Trinkwasserfilter von Seccua, um Mikroplastik zuverlässig zu entfernen. Dessen Ultrafiltrationsmembran hat so kleine Poren, dass Mikroplastikteilchen bis zu einer definierten Größe von 1 µm (Mikrometer) zuverlässig entfernt werden.
[1] https://utopia.de/leitungswasser-plastik-mikroplastik-63184/
[2] https://www.who.int/publications/i/item/9789241516198
[3] https://www.swr.de/wissen/mikroplastik-im-blut-auswirkungen-auf-den-koerper-100.html
Microplastics are also found in drinking water
Microplastic is a collective term for particles of different plastic materials that are smaller than 5 mm. It is produced by abrasion and decomposition processes of plastic, but is also added to personal care and cleaning products. Microplastics are now everywhere and enter the environment and, of course, the water cycle in a variety of ways. According to a 2019 study by WWF, we ingest about 5 grams of microplastic per week – the weight of a credit card. Because microplastics are everywhere, it is impossible not to ingest microplastics. We inhale the majority. We also ingest the small plastic particles through our food and drinking water.
Researchers have now detected microplastics in water all over the world: in lakes, rivers, oceans, in bottled water as well as in tap water. A large-scale study by the NGO „Orb Media“ in cooperation with the University of Minnesota in the USA on microplastics in tap water samples from all over the world already showed in 2017 that more than 80 percent of the water samples analysed at that time contained microplastics, also in the German samples – even in very small quantities. Since about one third of drinking water in Germany is obtained from surface water (1.7 billion cubic metres), it is not surprising that drinking water can also contain microplastics. Incidentally, the proportion was higher in bottled water (plastic and glass), which is probably related to the packaging and the closure.
Is microplastic in drinking water harmful to health?
According to the WHO, microplastics – as things stand at present – are not harmful to health. However, this is difficult to believe. There are still far too few studies on the topic of microplastics in drinking water and their effects.
Experts assume that particles larger than 150 micrometres are excreted by the body. But whether this also applies to much smaller microplastic particles has not yet been sufficiently researched. It is also unclear what health consequences accumulations of microplastics have in the body. The WHO study sees three sources of danger for humans from microplastics in water:
– First, the plastic particles themselves, when they accumulate in the body and are ingested by the body through adsorption.
– Secondly, the chemical substances (e.g. additives such as BPA) that are released by the particles to the body or that they absorb
– The biofilms that settle on the particles and on which toxins can accumulate.
The ingestion of microplastics into the human body can occur through the absorption of smaller particles via the intestines. Microplastics have already been detected in human blood and the lungs of patients. So far, research does not know an exact answer to the question of the exact effects of microplastics on the human organism. However, the findings so far from the field of marine and environmental research are dramatic. Fish and other sea dwellers absorb microplastics both through food and through filtration of the sea water. They are damaged or at least weakened by the plastic and the substances that adhere to it. In addition to physiological disorders, the consequences include increased tumour formation and a significantly higher mortality rate among marine animals.
In 2021, scientists at the University of Marburg used experiments on cell cultures and mice to investigate how microplastics affect immune cells and blood vessels. The research results have shown that microplastics can cause inflammatory reactions in tissue. The results of the study also suggest that microplastics may also be a risk factor for cardiovascular disease.
Even though there is still no conclusive scientific evidence on the exact effects of microplastics on human health, people do not want to have such foreign substances in their own bodies. Therefore, microplastics should generally be included as a risk factor in the assessment of water quality.
At least with drinking water, a corresponding drinking water filter from Seccua helps to reliably remove microplastics. Its ultrafiltration membrane has such small pores that microplastic particles down to a defined size of 1 µm (micrometre) are reliably removed.