Verursacherprinzip bei der Entfernung von Rückständen von Hormonen, Medikamenten und anderen gelösten Schadstoffen aus dem Abwasser

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Im letzten Jahr feierte die Antibabypille ihren 50 Jahrestag. Entsprechende Hormonrückstände lassen sich aber seit Jahren immer häufiger im Grundwasser und damit auch im Leitungswasser nachweisen. Denn Frauen nehmen nur etwa 10-20 Prozent des künstlichen Östrogens einer Pille auf, den Rest scheiden sie – unvollständig abgebaut – wieder aus. Vergleichbares gilt für Medikamente. Vom Abwasser gelangen Hormon- und Arzneimittelrückstände im Laufe der Jahre unweigerlich ins Trinkwasser. Die Abbauprodukte sind weiterhin biologisch aktiv, bereits minimale Mengen von einem Mikrogramm (1.000stel Milligramm) können bereits erhebliche biologische Effekte nach sich ziehen. So hat die Ruhr-Uni Bochum in einer Studie herausgefunden, dass die Spermienzahl bei Männern seit Jahren sinkt, die Zahl von Hodenkrebs-Erkrankungen dagegen ansteigt. Die Wissenschaftler führen dies auf die Hormonrückstände im Trinkwasser und Lebensmitteln zurück und arbeiten am Beweis dieser These.

Rückstände von Hormonen und Arzneimitteln bilden einen Cocktail, über dessen langfristige Wirkung und dem Zusammenwirken der einzelnen Wirkstoffe bisher nichts bekannt ist. Eine Kontrolle dieser Substanzen schreibt die Trinkwasserverordnung bisher aber nicht vor. Das liegt zum einen daran, dass die Messung sehr aufwendig und erst seit kurzer Zeit möglich ist, zum anderen ist die Entfernung von Hormonen und Medikamenten aus dem Leitungswasser aufwändig und teuer. Um gelöste Rückstände von Hormonen, Arzneimitteln, aber auch Pestiziden oder Phenolen aus dem Wasser entfernen zu können, müssen Kläranlagen und Trinkwasseraufbereitungen mit einer sog. 4. Reinigungsstufe auf Basis von Aktivkohle ausgestattet sein. Doch nur die wenigsten Anlagen verfügen heute schon über Aktivkohlefilter, die solche Rückstände effektiv binden. Dies soll für Städte ab 100.000 Einwohnern wohl erst ab 2035 verpflichtend werden und würde die Kosten der Trinkwasseraufbereitung enorm erhöhen.

Nach einem Vorschlag zur Überarbeitung der aktuellen kommunalen Abwasserrichtlinie der EU-Kommission soll deshalb künftig das Verursacherprinzip eine verursachergerechte Finanzierung der Abwasserreinigung ermöglichen. Demnach wären Hersteller von entsprechend schädlichen Stoffen wie Arzneimitteln, Hormonen oder Phenolen (PFOA) für deren Rückstände verantwortlich und müssten sich an den Kosten für die Wasseraufbereitung beteiligen. So könnte eine nachhaltige Lösung für Verunreinigungen geschaffen werden. Ziel muss es sein, entsprechend der Schädlichkeit von Substanzen Stoffeinträge zu vermeiden oder zu reduzieren.

Doch bis die 4. Reinigungsstufe eingeführt wird und gelöste Schadstoffe flächendeckend aus dem Wasser entfernt werden können, wird es noch viele Jahre dauern. Wer solche Substanzen schon heute in seinem Trinkwasser vermeiden will, der muss sein Leitungswasser mit Aktivkohle selbst aufbereiten. Die mehrstufigen Trinkwasseraufbereitungsanlagen von Seccua stellen schon heute sicher, dass keine gelösten Schadstoffe mehr im Trinkwasser verbleiben. So sorgt eine Seccua Urspring Ultrafiltration im Zusammenspiel mit dem Seccua Biofilter dafür, dass das Trinkwasser im ganzen Haus hygienisch und rein ist – und das ohne den Einsatz von Chemikalien oder Bestrahlung. Auch die preiswerte Untertischlösung Seccua MK7 entfernt mit ihrem dreistufigen Filtersystem wirkungsvoll gelöste Schadstoffe am Ort der Entnahme.

Polluter pays principle in removing residues of hormones, medicines and other dissolved pollutants from wastewater

Last year, the birth control pill celebrated its 50th anniversary. For years, however, hormone residues have been detected more and more frequently in groundwater and thus also in tap water. This is because women absorb only about 10-20 per cent of the artificial oestrogen in a pill; the rest is excreted – incompletely broken down. The same applies to medicines. Over the years, hormone and drug residues inevitably find their way from wastewater into drinking water. The degradation products continue to be biologically active; even minimal amounts of one microgram (1,000th of a milligram) can result in considerable biological effects. For example, the Ruhr University in Bochum found out in a study that the sperm count in men has been decreasing for years, while the number of testicular cancer cases has been increasing. The scientists attribute this to hormone residues in drinking water and food and are working to prove this thesis.

Residues of hormones and medicines form a cocktail, about whose long-term effects and the interaction of the individual active substances nothing is known so far. However, the German Drinking Water Regulation (Trinkwasserverordnung) does not yet stipulate that these substances be monitored. On the one hand, this is because measurement is very complex and has only been possible for a short time; on the other hand, the removal of hormones and medicines from tap water is time-consuming and expensive. In order to be able to remove dissolved residues of hormones, medicines, but also pesticides or phenols from the water, wastewater treatment plants and drinking water treatment plants must be equipped with a so-called 4th purification stage based on activated carbon. However, only very few plants today already have activated carbon filters that effectively bind such residues. For cities with more than 100,000 inhabitants, this will probably only become mandatory from 2035 and would increase the costs of drinking water treatment enormously.

According to a proposal for the revision of the current municipal wastewater directive by the EU Commission, the polluter-pays principle should therefore make it possible in future to finance wastewater treatment in a way that is fair to the polluter. According to this, manufacturers of correspondingly harmful substances such as pharmaceuticals, hormones or phenols (PFOA) would be responsible for their residues and would have to contribute to the costs of water treatment. In this way, a sustainable solution for contamination could be created. The goal must be to avoid or reduce substance inputs according to the harmfulness of substances.

But it will be many years before the 4th purification stage is introduced and dissolved pollutants can be removed from the water across the board. If you want to avoid such substances in your drinking water today, you have to treat your tap water yourself with activated carbon. Seccua’s multi-stage drinking water treatment systems already ensure that no dissolved pollutants remain in drinking water. For example, a Seccua Urspring ultrafiltration system in combination with the Seccua biofilter ensures that the drinking water in the whole house is hygienic and pure – without the use of chemicals or irradiation. The low-cost under-sink solution Seccua MK7 also effectively removes dissolved pollutants at the point of withdrawal with its three-stage filter system.