Parasiten: Kleine Lebewesen, große Gefahr
Mitbewohner bereichern das Leben, aber manche Mitbewohner können lebensgefährlich sein – zum Beispiel Parasiten. Parasiten sind hochentwickelte Lebewesen, die auf einen anderen Organismus angewiesen sind, denn nur auf diese Weise können die Schädlinge überleben. Deswegen töten sie ihren Wirt auch nicht – zumindest nicht sofort. Dazu siedeln Parasiten sich auf einem Wirtskörper an; hierbei wird zwischen dem Zwischenwirt und dem Endwirt unterschieden.
Manche Parasiten schmarotzen so stark, dass sie für den Wirtskörper, von dem sie sich ernähren, lebensgefährlich sind. Einige von ihnen schädigen den Wirt nicht auf lebensbedrohliche Weise, können aber die Gesundheit des Wirtskörpers stark beeinträchtigen. Bei Parasiten handelt es sich in den allermeisten Fällen um Würmer und sie transportieren oftmals Krankheitserreger, ohne selbst daran zu erkranken.
Viele Würmer sind in kontaminierten Lebensmitteln, Fäkalien, also Stuhlgang, und in verunreinigtem Wasser enthalten.
Diese Parasiten gefährden die Gesundheit des Menschen
Die meisten Parasiten sind für den Menschen gefährlich. Es gilt, zwischen den Ekto- oder Außenparasiten sowie den Endoparasiten zu unterscheiden. Endoparasiten dringen in den Wirtskörper ein, Ektoparasiten hingegen leben auf dessen Oberfläche. Für den Menschen besonders gefährliche Ektoparasiten sind Zecken, deren Biss mitunter die bakterielle Infektionskrankheit Borreliose verursachen kann.
Gefährliche Endoparasiten
Ganz oben auf der Liste der gefährlichen Endoparasiten stehen diverse Wurmarten, so zum Beispiel der Fuchsbandwurm, die Toxoplasmen, der Augenwurm, genannt „Loa loa“, der Bandwurm, die Hakenwürmer und der Leberegel. Was nach einem Science-Fiction-Film klingt, wird mit diesen Horror-Mitbewohnern Realität: Allein der Bandwurm, der durch den Verzehr von rohem oder schlecht aufbereitetem Fleisch einverleibt wird, kann bis zu 15 Meter lang werden – und lebt teilweise unbemerkt vom menschlichen Wirt in dessen Darm.
Ursprünglich in erkrankten Fuchsarten beheimatet, fühlt der Fuchsbandwurm sich auch im menschlichen Organismus pudelwohl, den er beispielsweise über den Verzehr verunreinigter Waldbeeren betritt. Einmal im Körper angelangt, befällt der Fuchsbandwurm so sensible Organe wie das Gehirn und die Leber. Andere Würmer sorgen für chronische Beschwerden, die sich schlimmstenfalls zu einer potenziell tödlichen Krankheit wie Leukämie fortentwickeln können.
Parasiten im Trinkwasser verursachen starken Durchfall
Parasiten, allen voran die Parasitenarten Cryptosporidium parvum und Giardia lamblia, führen zu der sogenannten Darmparasitose, die ihrerseits immer wieder Epidemien verursacht – zuletzt in den Jahren zwischen 1980 und 2000. Die schwerwiegendste Epidemie trat in Milwaukee auf, wo aufgrund von Cryptosporidien, die durch kontaminiertes Trinkwasser übertragen wurden, das bereits chloriert worden war, mehr als 400 000 Menschen erkrankten und über 100 Menschen starben.
Erkrankungen, die durch Cryptosporidien verursacht werden, bewirken heftige Durchfälle, die zum Tode führen können, wenn die Betroffenen an einem geschwächten Immunsystem leiden; aber auch Kinder und ältere Menschen gehören zu den Risikogruppen.