Häufig gestellte Fragen zu Legionellen
Wie kommen Legionellen in die Wasserleitung?
Der natürliche Lebensraum von Legionellen sind Oberflächenwässer wie Flüsse und Seen, aber auch feuchte Böden und Grundwasser, von wo aus sie über die lokale Wasserversorgung den Weg in die Leitungsnetze unserer Gebäude und Heime finden. In den dort bestehenden Ablagerungen und Biofilmen der Rohrleitungssysteme treffen Legionellen auf ideale Lebensbedingungen, um sich explosionsartig zu vermehren: warmes Wasser, geringe Wasserbewegung und regelmäßige Frischwasserzufuhr, die stets frisches Futter aus dem Stadtnetz anspült.
Biofilme bestehen aus Bakterien und anderen Mikroorganismen sowie dem Schleim, den diese produzieren, um sich vor äußeren Einflüssen zu schützen und um Nährstoffe anzureichern. In neuen Rohrleitungssystemen ist die Filmbildung bereits nach einem bis eineinhalb Jahren abgeschlossen und verändert sich in den darauffolgenden 100 Jahren nur noch insignifikant. Besonders schnell breiten Biofilme sich in Rohrnischen von Armaturen und Gewindefittings sowie in durch Kalk und Rost entstandenen Unebenheiten an den Rohrwänden aus. Lösen sich Teile des Biofilms, werden mit ihm auch die darin lebenden Legionellen in weitere Leitungsabschnitte geschwemmt, sodass sie oft bis in die Duschköpfe vordringen können.
Vermeide ich mit einem Wasserfilter Legionellen im Trinkwasser?
Legionellen ernähren sich von toten Bakterien, deshalb sind sie auf ständigen Nachschub neuer Einzeller aus dem Stadtnetz angewiesen. Mit einem Ultrafiltrations-Wasserfilter von Seccua an der Schnittstelle zwischen Stadt- und Hausnetz wird den bestehenden Legionellen die Nahrungszufuhr abgeschnitten und gleichzeitig wird das Eindringen neuer Legionellen ins häusliche Rohrleitungssystem verhindert.
Bietet eine thermische Desinfektion und Chlorung einen ausreichenden Legionellenschutz?
Bei einem Legionellenbefall wird häufig zu einer thermischen Desinfektion des Rohrnetzes geraten. Hierbei wird versucht, innerhalb des gesamten Leitungsnetzes mit einer mindestens 60-70° Celsius betragenden Wassertemperatur Legionellen abzutöten beziehungsweise das weitere Wachstum der Kolonien zu begrenzen – allerdings äußerst unzureichend. Kalkablagerungen, Biofilm und Amöben, sowie etwaige technische Gegebenheiten des Leitungsnetzes verhindern allzu oft eine effektive Einwirkung der Temperatur. Zudem zeigt eine Studie der ETH Zürich, dass Legionellen auch bei Wassertemperaturen von bis zu 70°C länger als eine Stunde überleben können. Demzufolge bietet selbst die durch das DVGW-Arbeitsblatt W551 empfohlene, dreiminütige thermische Desinfektion bei 70° C keinen zuverlässigen Schutz vor Legionellen.
Viele unserer modernen, energieeffizienten Warmwasserbereiter sind zudem nicht in der Lage, das Wasser auf die notwendige Temperatur zu erhitzen, um das Wachstum von Legionellen-Kolonien wirksam zu begrenzen, geschweige denn, ihnen den Garaus zu machen. Erdwärmepumpen liefern ihre höchste Leistungszahl bei unter 50° C und Brennwertkessel fahren häufig mit Rücklauftemperaturen von 30° C oder weniger. Deshalb ist ein zuverlässiger Legionellenschutz bei Wärmepumpen und anderen energiesparenden Heizsystemen zum Wohle der eigenen Gesundheit unerlässlich.
Der Einsatz von Chlor ist nicht empfehlenswert. Zwar kann man Legionellen chemisch abtöten, allerdings wird der schützende Biofilm, in dem sich die Legionellen nähren und betten, nur von einer sehr hohen Chlorkonzentration durchdrungen. Unerwünschter Effekt: Eine andauernde Behandlung mit hohen Chlordosen kann an älteren Rohrleitungen Schäden verursachen und ist zudem auch gesetzlich nicht zulässig – eine geringe Konzentration hingegen ist wirkungslos.